In Zeiten wie diesen braucht es Musik. Und Bands. Denn Leute über Stadtgrenzen hinweg zusammenbringen und gemeinsam den musikalischen Moment feiern liegt in der Natur der Sache. Genau dies dachte sich der Stuttgarter Pianist und Tausendsassa Martin Sörös auch und rief kurzerhand die Band Dr. Syros ins Leben.
Die Musik von Dr. Syros trägt natürlicherweise die Handschrift ihres Namensgeber – so stammen die meisten Kompositionen von Sörös – doch ist selbstverständlich jeder der vier Ausnahmemusiker am musikalischen Findungsprozess beteiligt.
So versteht sich beispielweise der aus Berlin stammende Drummer Daniel Mudrack neben seinen Trommelkünsten auch als innovativer Sounddesigner – Mudrack ist maßgeblich an der Produktion des Debutalbums beteiligt.
Der Münchner Trompetenzauberer Julian Hesse, der sich in den letzten Jahren zu einem der kreativsten Jazztrompeter im deutsch-sprachigen Raum entwickelt hat steuerte ebenfalls zwei Tunes zum Album bei. Zusammengehalten wird die Truppe vom Landes-Jazz-Preisträger 2018, Sebastian Schuster am Bass, dessen „Groove-Expertise“ bereits in seiner preisgekrönten Band Seba Kaapstad zu hören ist.
Die Frage welche Stilistik die junge Band nun spielt überlässt man besser den Kritikern, viel wichtiger ist die Tatsache, dass sich hier vier der gefragtesten deutschen Jazzmusiker zusammengefunden haben und gemeinsam eine Klangsprache entwickeln. Während sich der Aufbau vieler Stücke im klassischen Jazzmuster bewegt und sich Themen, Riffs und Soli abwechseln, so überraschend kommen die Anleihen aus R’nB und HipHop. Sanfte Rhodes- und Synthesizer- Flächen werden plötzlich durch ein an New Orleans erinnerndes Honky-Tonk Piano abgelöst indes liefern darunter Bass und Drums einen funkigen Bodensatz.